Thilo Schoder

  • 12.02.1888 - in Weimar geboren
  • 1907 - 1911 - Studium an der Kunstgewerbeschule Weimar
  • 1912 - 1914 - Mitarbeiter im Architekturbüro Henry van de Velde
  • 1916 - Künstlerischer Berater der Firma Golde in Gera
  • 1919 - Gründung des eigenen Architekturbüros in Gera
  • 1932 - Emigration nach Norwegen
  • 1940 - Internierung durch die Gestapo in Norwegen
  • 08.07.1979 - im norwegischen Kristiansand verstorben

Schoders Ausbildungsziel war Innenarchitekt und dadurch arbeitete er anfangs an kunstgewerblichen Produktionen z.B. Korbmöbeln, Textilarbeiten und Bucheinbänden. Mit dem Bau einer Autokarosseriefabrik (Traugott Golde AG, Gera) realisierte er eine Verbindung zwischen künstlerischer und industrieller Produktion. Schoder ist Mitglied im Geraer Kunstverein, er ist kulturpolitisch aktiv und hat dadurch Einfluß auf die Modernisierung der Geraer Lokalkultur. Bis Mitte der 20er Jahre gibt er nach und nach seine kunstgewerbliche Tätigkeit auf und konzentriert seine Arbeit auf den Bau von Wohn- und Geschäftshäusern.

Durch den Bau seiner ersten Wohnsiedlung in Hermsdorf erlangt er überregionale Aufmerksamkeit und bekommt zahlreiche weitere Aufträge für Wohnsiedlungen in Ostthüringen. Durch die Weltwirtschaftskrise bleiben die Aufträge ab Beginn der 30er Jahre aus und durch die nationalsozialistische Regierungsbeteiligung bleibt ihm auch der Posten als Direktor der Hochschule für Handwerk und Baukunst in Weimar verwährt. Im März 1932 muss er sein Büro wegen fehlender Aufträge schließen und er emigriert nach Norwegen, dem Heimatland seiner zweiten Ehefrau Bergljot. 1936 bekommt er in Norwegen die Arbeitserlaubnis, eröffnet ein Architekturbüro in Kristiansand und er nimmt 1936 die norwegische Staatsbürgerschaft an. Im Alter von 91 Jahren stirbt Thilo Schoder in seiner neuen Heimat.